Was ist los mit Lauenburgs beliebter Kinderkiste?

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Das Kinderkistenteam

Was ist los mit Lauenburgs beliebter Kinderkiste? Mitte der 90iger wurde sie als  soziales Projekt von Karin Bollhorn gegründet. Die Leiterin des Selbsthilfevereins „Rappel-Zappel“ schuf damit die Möglichkeit, gut erhaltene Kleidung, Spielzeug, Möbeln oder andere Gebrauchsgegenstände für Kinder zu verkaufen. Im Pausenraum der Hasenbergschule (heute Teil des Forums der  Albinus-Gemeinschaftsschule) drängten sich Verkäufer und Käufer. Ein sicheres Zeichen dafür, dass ein Riesenbedarf auf beiden Seiten bestand. 2006 übernahm das Ortsjugendwerk der AWO mit Unterstützung durch DRK und THW die Kinderkiste. Alt Bewährtes, wie der Einlass von Schwangeren noch vor der eigentlichen Eröffnung wurde beibehalten. Die werdenden Muttis können sich bis heute in aller Ruhe umsehen. Ebenso ist es mit der Nutzung der Standgelder. Einmal im Jahr werden von diesem Geld zehn Prozent gespendet. In der Vergangenheit profitierten Lauenburger Schulen davon. Heute werden soziale Einrichtungen unterstützt. 2016 wurden die Standgelder mit dem Erlös aus einer Versteigerung auf 500 Euro aufgestockt und an den Förderverein Peter Pan gespendet. Die restlichen 90 Prozent gehen in die Kassen der Jugendarbeit beim AWO Jugendwerk, DRK und THW.

2009 war die Welt der Kinderkiste noch in Ordnung. Die Veranstaltung  wurde aufgrund von Umbauarbeiten aus der Albinus- in die Weingartenschule verlegt. Damit hatten Anbieter aber kein Problem. Zu den fünf Terminen meldeten sich 240 Verkäufer an und weit über Tausend Kauflustige sahen sich nach interessanten Schnäppchen um. Aber dann machte sich von Jahr zu Jahr ein Abwärtstrend mit immer weniger Verkäufern  bemerkbar. Das Kinderkistenteam reagierte mit  einer Umfrage bei Besuchern und Verkäufern und reduzierte ihr Angebot auf vier Veranstaltungen. Die Kinderkiste an sich wurde aber von fast allen mit einem dicken Plus bewertet. „Unsere Organisation, die Betreuung und die günstigen Standgelder bekamen viel Lob“, erzählt Cordula Hartel vom AWO-Jugendwerk. Trotz der Reduzierung scheint in diesem Jahr ein absoluter Tiefpunkt erreicht zu sein. 65 Plätze können vergeben werden. Für die März-Kinderkiste wurden davon gerade mal 42 genutzt. Noch deutlicher wird es aber für die kommende Kinderkiste am 6. Mai. „Bis jetzt  sind bei uns erst  32 Anmeldungen abgegeben worden. Wir fragen uns natürlich, ob die Kinderkiste heute neben diversen Internetanbietern wie eBay überhaut noch gewünscht ist. Fast in jedem Kindergarten gibt es Secondhand-Aktionen und sogar über facebook kann man gebrauchte Kindersachen kaufen“, sagt sie. Die Veranstaltung aufzugeben, wäre aber das allerletzte was sie tun möchte. Obwohl nicht nur die Anbieter ausbleiben, sondern auch Helfer mittlerweile  dringend gesucht werden, will das Kinderkistenteam  versuchen, sich  der Zeit anzupassen. Mit einer Homepage soll ein schnellerer  Zugang zu Anmeldedaten möglich gemacht werden. Auch die Suche nach neuen Räumlichkeiten ist im Gespräch. „Die Weingartenschule ist zwar mit der Cafeteria und der Nutzung von Toiletten  ideal, aber einfach zu weitläufig. Wir möchten gern Räumlichkeiten haben, die kleiner sind und den gemütlich familiären Charakter unserer Kinderkiste hervorheben“, wünscht sich Hartel. Sie und ihr Team sind Allrounder, sie kümmern sich neben der Standvergabe auch um die Verpflegung mit frisch gebackenen Waffeln, hausgemachtem Nudelsalat, Würstchen und lecker Kuchen nach eigenen Rezepten. Natürlich alles im Ehrenamt, denn es  darf nichts Kommerziell angeboten werden.

In einer Sondersitzung geht es jetzt um Aktionen mit der Suche nach Gründen und möglichen Lösungen. Dafür sind Flyer und Fragebögen im Gespräch.

Das Jugendwerk der AWO organisiert die Kinderkiste.

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